
Linke in Niedersachsen: Mehr Ein- als Austritte
Hannover (dpa/lni) – Die Ankündigung der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, eine neue Partei zu gründen, hat der Linken in Niedersachsen bisher mehr Ein- als Austritte beschert. Seit der Ankündigung vor einer Woche seien 38 Menschen der Partei beigetreten und 36 ausgetreten, sagte ein Sprecher am Montag in Hannover. «Insgesamt überwiegen die Eintritte.»
Zwar seien viele Mitglieder dem Beispiel der früheren Bundestagsfraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali gefolgt, die vor einer Woche ihren Austritt erklärt hatte, um sich einer möglichen neuen Wagenknecht-Partei anzuschließen. Zugleich seien aber auch viele neu eingetreten oder in die Partei zurückgekehrt.
Beide Zahlen seien dabei nach dem Austritts Mohamed Ali sprunghaft angestiegen, so der Sprecher. «Das hat vor einer Woche sofort eingesetzt. Solchen Zahlen kennen wir sonst nicht.» Normalerweise verbuche der Landesverband, der knapp 3000 Mitglieder zählt, kaum mehr als fünf Beitritte pro Woche. Regional gebe es dabei große Unterschiede. Vor allem im Ortsverband Oldenburg, dem auch Mohamed Ali angehörte, habe es zahlreiche Austritte gegeben, in Lüneburg dagegen bisher keinen einzigen.
Mohamed Ali war vor einer Woche aus der Linken ausgetreten, um sich der neuen Partei von Sahra Wagenknecht anzuschließen, deren Gründung Wagenknecht kurz zuvor angekündigt hatte. Mohamed Ali war bis dahin zusammen mit Dietmar Bartsch Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken. Die Oldenburger Politikerin galt damit als prominentestes Mitglied des Landesverbandes.