
IG Metall fordert Erhöhung der Bafög-Sätze
Hannover (dpa) – Die Gewerkschaft IG Metall hat sich wie zuvor das Deutsche Studierendenwerk für eine Erhöhung der Bafög-Sätze ausgesprochen. Zugleich mit der Erhöhung des Bürgergeldes müsse auch die staatliche Unterstützung für Studentinnen und Studenten steigen, forderte die IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Freitag in Hannover. «Wer Zweifel hat, dass Studierende genauso wie andere Gesellschaftsgruppen heizen, essen, trinken und wohnen müssen, darf gerne probieren, mit dem Bafög-Grundbedarf von 452 Euro über die Runden zu kommen», sagte Johannes Katzan, Gewerkschaftssekretär für Studierendenarbeit.
«Mietpreise explodieren, die Energiepreise ziehen erneut weiter an, der Einkauf im Supermarkt ist eine Strapaze für den Geldbeutel», beklagte Katzan. «Wir müssen das Bafög inflationsfest gestalten», forderte er. Es könne nicht sein, dass zuzüglich der Wohnpauschale Studierende 812 Euro im Monat erhielten – das sei unterhalb des steuerlichen Existenzminimums. «Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels darf doch an der Ausbildung zukünftiger Arbeitskräfte nicht der Gürtel enger geschnallt werden», betonte er.
Zuvor hatte das Deutsche Studierendenwerk (DSW) angesichts der geplanten deutlichen Bürgergeld-Erhöhung zum Jahreswechsel eine Erhöhung der Bafög-Sätze gefordert. Der sogenannte Bafög-Grundbedarf sei chronisch zu niedrig, sagte der DSW-Vorstandsvorsitzende Matthias Anbuhl. Er forderte einen «Automatismus, eine regelmäßige Erhöhung der Bedarfssätze und Elternfreibeträge, gekoppelt an die Entwicklung von Preisen und Einkommen».
Sozialminister Hubertus Heil (SPD) hatte einen Anstieg des Bürgergelds zum Jahreswechsel um rund 12 Prozent angekündigt. Alleinstehende sollen demnach 563 Euro statt wie heute 502 Euro pro Monat bekommen. Den Bafög-Grundbedarf hatte die Ampel im vergangenen Jahr von 427 auf 452 Euro angehoben.