
Schröder fordert deutsch-französische Friedensinitiative
Hannover (dpa) – Altkanzler Gerhard Schröder hat eine deutsch-französische Friedensinitiative für die Ukraine gefordert. Er habe die Hoffnung, dass sich beide Länder auf Spitzenebene zusammentun, um den Krieg zu beenden, sagte Schröder am Freitag am Rande seiner Ehrung für 60 Jahre SPD-Mitgliedschaft in Hannover. «Denn Waffenlieferungen alleine werden ihn ja nicht beenden. Es muss wieder die Stunde der Diplomatie kommen. Und das kann nur von Deutschland und Frankreich ausgehen.»
Schröder ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet, hat sich von dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine aber distanziert. Diese Haltung bekräftigte er am Freitag. «Ich habe deutlich gemacht, was ich von dem Krieg halte, nämlich nichts. Ich habe aber nicht vor, meine persönlichen Beziehungen zu verändern.»
Schröder musste sich wegen seiner Nähe zu Russland einem von mehreren SPD-Verbänden beantragten Parteiausschlussverfahren stellen, das aber scheiterte. Auch um seine Ehrung für 60 Jahre Parteimitgliedschaft gab es eine Kontroverse. Zum SPD-Parteitag im Dezember will die Parteispitze Schröder nicht einladen, obwohl das bei Ex-Vorsitzenden üblich ist. Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler und von 1999 bis 2004 SPD-Vorsitzender. Anschließend wurde er Lobbyist für die russische Energiewirtschaft.