
Zweite Studie zu Bleiwerten bei Schülern im Kreis Goslar
Goslar (dpa/lni) – Im Landkreis Goslar beginnt eine großangelegte Studie zu Bleiwerten bei Schulkindern. Mit der laut Behördenangaben größten Gesundheitsstudie des Kreises solle untersucht werden, wie Schülerinnen und Schüler noch besser vor Blei geschützt werden können, wie der Kreis am Donnerstag mitteilte. Rund 1200 angehende Grundschüler sind demnach aufgerufen, in den kommenden zehn Monaten an der freiwilligen Untersuchung «Blenca 2» teilzunehmen.
Es handelt sich um den zweiten Teil der Studie von Forscherinnen und Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Eine erste Untersuchung in zwei Ortschaften hatte Ende Juli ergeben, dass bei rund der Hälfte der Grundschüler die Bleiwerte erhöht – also über dem bundesweiten Vergleichswert – seien. Auch bei Cadmium seien bei einigen Kindern die Werte höher gewesen. Bei Erwachsenen seien die Werte teilweise ebenfalls über den Grenzwerten gewesen.
Die Ergebnisse seien kein Grund zur Beunruhigung, sagte Landrat Alexander Saipa (SPD) damals. Hintergrund des Gutachtens ist die Harzer Bergbauvergangenheit. Eine hohe Belastung mit Blei kann unter anderem das Krebsrisiko erhöhen. Bei gesund lebenden Menschen ist das gesundheitliche Risiko laut dem Landkreis aber verhältnismäßig gering.
Die freiwilligen Untersuchungen, bei der ein Blutstropfen entnommen wird, werden im Anschluss an die Schuleingangsuntersuchung angeboten. Saipa appellierte an Eltern, das Angebot für ihre Kinder anzunehmen. «Mit der kreisweiten Untersuchung wollen wir unsere Erkenntnisse nun noch erweitern», sagte er. Es solle analysiert werden, wie umfangreich mögliche Umweltbelastungen in dem Landkreis sind und ob es lokale Unterschiede gibt. Die Erhebung kostet den Landkreis 244 000 Euro.